Klinik Schützen Blog

Hier finden Sie spannende Einblicke in die Klinik Schützen Rheinfelden, die einzigartige Klinik im Hotel und wertvolles Wissen rund um Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Neuigkeiten aus den Hotels finden Sie im Blog der Schützen Hotels Rheinfelden.


Keine Angst vor der Psychotherapie

Viele betrachten die Psychotherapie mit Argwohn: sie befürchten, dass dadurch ihre Persönlichkeit verändert wird oder sie die Kontrolle verlieren – doch sind diese Bedenken begründet? Dr. med. Hanspeter Flury, Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie, Chefarzt Klinik Schützen Rheinfelden, erklärt in der TV-Sendung «Gesundheit heute», was bei einer Psychotherapie eigentlich passiert. Ebenfalls kommen Patienten und Patientinnen zu Wort mit ihren Erfahrungen sowie mit einem berührenden Einblick in eine reale Therapiesitzung.

Viele Menschen scheuen sich vor einer Psychotherapie. Einerseits, weil sie nicht wissen, was sie erwartet, andererseits, weil sie die gesellschaftliche Stigmatisierung fürchten. Im TV-Beitrag erzählen Patientinnen und Patienten, wie sie ihre Angst überwunden haben und was ihnen die Psychotherapie gebracht hat.

Keine Tabus

Jemandem zu vertrauen und ganz ehrlich sein zu können, ist für viele eine Offenbarung. In einer Therapiesitzung gibt es keine Tabuthemen, man muss sich nicht verstecken, kann alles aussprechen, es findet keine Wertung statt. Das, und das Verständnis des Therapeuten, der Therapeutin hilft, offene Wunden in der Seele zu heilen. Eine Patientin beschreibt die Therapie als ein Ventil, durch das sie ihre Ängste und auch ihre Aggressionen aussprechen kann und diese dadurch nicht in sich behalten muss.

Um Vorurteile abzubauen, die die Betroffenen auch selber gegenüber einer Psychotherapie hatten, war es hilfreich, sich klarzumachen, dass die Psyche untrennbar mit dem Körper verbunden ist, und wenn im Körper etwas nicht stimmt, man schliesslich auch zum Arzt geht.

Aus erster Hand

Doch wie läuft eine Therapiesitzung konkret ab, was erwartet die Patienten und Patientinnen? Der pensionierte Radiologe Dr. Egbert Sarembe hat als Arzt die Psychotherapie als Patient selber erlebt. Er nimmt uns mit in seine ersten Therapiestunden mit Dr. Barbara Friederich, Fachärztin Psychiatrie & Psychotherapie, Klinik Schützen Rheinfelden. Sehr berührend und offen erzählt er, was ihn belastet und was er von der Psychotherapie erwartet. Er spricht auch die Überwindung an, die er brauchte, um die Therapie in Angriff zu nehmen, seine Unsicherheit, ob das etwas bringt und ob er der Therapeutin vertrauen kann.

Fehlender Lebensmut, Traurigkeit, ein Gefühl der Sinnlosigkeit und die Unfähigkeit, den Alltag zu bewältigen, waren seine Symptome. Dass es ihm nicht möglich war, diese selber anzugehen, belastete ihn zusätzlich. Dazu kamen körperliche Symptome wie ein hoher Blutdruck. Ein Teufelskreis also, den die Therapie aufgebrochen hat.

Anstrengend, aber lohnenswert

Sarembe empfand die Sitzungen als sehr kräftezehrend. Vieles, was verdrängt wurde, kommt zum Vorschein. Doch er spürte auch nach jeder Sitzung eine grosse Erleichterung, er konnte sich öffnen und vieles aus der Vergangenheit reflektieren. Wir erfahren auch, dass es mit einer Sitzung nicht getan ist. Doch Sarembe zeigt eindrücklich, dass es sich lohnt, durchzuhalten. Im Studio sitzt nun ein Mann mit neuer Lebensfreude, grosser Gelassenheit und Zuversicht. Auch seine körperlichen Symptome haben sich seit der Therapie spürbar verbessert.

Vertrauen ist das A und O

Im Studio erklärt Dr. med. Hanspeter Flury, Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie, Chefarzt Klinik Schützen Rheinfelden, den Hintergrund der Psychotherapie: Das Vertrauen zum Therapeuten, zur Therapeutin ist essenziell. Oft schämen sich die Patienten und Patientinnen und genau diese Scham soll überwunden werden, indem das Vertrauen zum Therapeuten wächst, und die Therapie offen stattfinden kann.

Es gibt verschiedene Methoden oder Schulen der Psychotherapie. Bei allen Methoden geht es grundsätzlich immer darum, dass Symptome wie Spannung und Angst abnehmen und um mögliche Lösungsansätze.

Eine oft gestellte Frage ist, wie lange es dauert, bis erste Resultate spürbar sind. Das lässt sich nicht generell sagen, wie etwa nach einer Operation, sondern ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Auch, weil die Resultate und die Entwicklung, die jemand in der Therapie gemacht hat, nachhaltig gefestigt werden sollen.

Grenzen der Psychotherapie

Es gibt Umstände, die man einfach hinnehmen muss, die auch eine Psychotherapie nicht ändern kann, etwa den Verlust eines nahen Menschen. Aber sie kann helfen, die Situation besser zu akzeptieren. Die Psychotherapie kann nicht alle Probleme lösen, aber aufzeigen, wo etwas machbar ist. Und es ist immer eine Zusammenarbeit von Therapeut*in und Patient*in. Dadurch wird die Therapie zu deren eigenem Prozess.


Siehe auch:

TV-Beitrag «Gesundheit heute» – Sendung vom 24.9.202
Was ist Psychotherapie? – Portrait eines Betroffenen und Studiogespräch mit Dr. Hanspeter Flury

Lesen Sie auch auf unserer Website:
Neue Kräfte entwickeln – Behandlungen und Therapien

VERÖFFENTLICHT AM 27.SEPTEMBER 2023

 

Weiterführende Informationen zum Themen Depression,Angsterkrankungen,Psychotherapie,Burnout:

Was tun, wenn Ängste immer stärker werden?

Wenn eine Herzerkrankung einen Menschen aus der Bahn wirft

 

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